Abfallvermeidung ist nicht nur ein Thema für Warenwirtschaft und Gewinnoptimierung, sondern auch aus ökologischer Sicht immer stärker ein Aspekt des Designs! Wie muss das Möbel oder die Wandgestaltung aussehen, um keine Verschnitt-Reste an der Holzplatte zu haben? Und wenn doch, was kann ich damit anfangen? Eine besonders zukunftsweisende Methode dazu haben wir auf der Mailänder Design Woche, der sogenannten Fuori Salone, die parallel zur Mailänder Möbelmesse (siehe Bericht Seite 66) stattfand, entdeckt: Bei EconitWood werden Holzreste mittels 3D-Druck zu einzigartigen Innenraumgestaltungen, Möbeln, Akustikwänden oder Leuchten. Die Holzreste werden in Fasern zerkleinert und mittels eines magnesiumbasierten Bindemittels für das additive Verfahren nutzbar gemacht. Die daraus möglichen Objekte kann sich der Designer oder Innenarchitekt nahezu frei ausdenken. Und dank Zuschlagstoffen können größere Projekte auch sehr individuellen Anforderungen gerecht werden. Die Haptik ist faszinierend und wirkt natürlich, die akustische Absorption weist hervorragende Werte auf. Wie bei Furnier können die Oberflächen für den Innenbereich mit Öl, Wachs, Beize oder Lack behandelt werden. Für den Außeneinsatz müssen die Poren durch Schwemmen vollständig geschlossen werden. Ein neues Material, das entdeckt und ausprobiert werden will!
Die Autorin und Innenarchitektin Katrin de Louw ist Inhaberin von Trendfilter und führende Expertin für Möbel- und Materialtrends im
Innenraum. www.trendfilter.net