1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Vielfältiges Design – geregelte Montage

Brandschutzsysteme in der Anwendung
Vielfältiges Design – geregelte Montage

Die heute verfügbare Fülle an Brandschutz-Systemverglasungen erlaubt den Planern, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Die jeweilige technische Ausführung indes ist strikt geregelt und folgt Einbauvorschriften, die unbedingt einzuhalten sind. Dieser Beitrag soll helfen, trotz der starken Reglementierung die gestalterische Vielfalt optimal auszuschöpfen.

Brandschutz-Systemverglasungen gibt es bekanntlich für unterschiedliche Feuerwiderstandsklassen. Im deutschen Baurecht finden sich vornehmlich die Kategorien F30 und F90 bzw. T30 und T90 für Feuerschutzabschlüsse sowie unter gewissen Einschränkungen die G30-Klasse. Mit diesen Klassen sind unterschiedliche Leistungsprofile verbunden, die das jeweilige System – Glas, Rahmen und alle zur Funktionstüchtigkeit benötigten Teile – zu erfüllen hat. So schreibt die per Norm definierte Schutzwirkung für eine G30-Verglasung vor, dass sie über einen Zeitraum von 30 Minuten vor Feuer und Rauch schützt. Eine F30-Verglasung muss dagegen erheblich mehr leisten: Über den Raumabschluss hinaus muss sie zusätzlich den Durchgang von Hitzestrahlung und zu hohe Temperaturen im Schutzbereich verhindern. Aus diesem Grund kommen F30- und F90-Verglasungen überall dort zum Einsatz, wo über den Raumabschluss hinaus der besondere Schutz von Menschenleben und Sachwerten gefordert ist. Flüchtende und Retter sollen die Gelegenheit haben, die Fluchtwege möglichst lange gefahrlos benutzen zu können.

Außerdem soll durch eine F-Verglasung verhindert werden, dass sich ein Feuer allein durch Selbstentzündung von Materialien, die sich im Schutzbereich befinden, auf angrenzende Gebäudeteile überträgt. Eine G-Verglasung mit nicht reagierenden Brandschutzgläsern wie z. B. speziellem Einscheiben-Sicherheitsglas oder Drahtglas, welche die Hitzestrahlung unvermindert passieren lässt, kann diesen Schutz nicht bieten.
Die Bildung von Brandabschnitten und die Absicherung von Fluchtwegen und Treppenräumen erfolgen daher meist mit Brandschutzsystemen der F(T)-Klasse, die im Brandfall thermisch isolierende Eigenschaften besitzen.
Die Brandschutzgläser von Pilkington erzielen ihre Schutzwirkung durch einen Verbundglas-Aufbau von Glasscheiben und speziellen Brandschutzschichten. Die Leistungsfähigkeit der Gläser erhöht sich mit der Anzahl dieser im Brandfall aufschäumenden Schichten. Die hervorragenden visuellen Eigenschaften aller Gläser dieses Konstruktionsprinzips werden bei den besonders stabilen Gläsern für Verglasungen der Feuerwiderstandsklasse F90 durch den Einsatz von eisenoxidarmen Glas (Weißglas) so optimiert, dass mittlerweile kaum noch ein optischer Unterschied zu einer normalen Verglasung zu erkennen ist.
Mit Rahmen wird’s zum Brandschutzsystem
Zum einsatzfähigen Brandschutzsystem wird das Glas allerdings erst in Verbindung mit einer entsprechend geprüften und bauaufsichtlich zugelassenen Rahmenkonstruktion. Auf den Systemgedanken muss in diesem Zusammenhang besonderer Wert gelegt werden, da nur die geprüfte Kombination aus allen Komponenten die vorgesehene Schutzwirkung erzielen kann.
Da es sich bei Brandschutz-Systemverglasungen um sicherheitsrelevante Bauteile handelt, schreibt der Gesetzgeber klare Regeln für den Zusammenbau der einzelnen Komponenten und deren Kennzeichnung vor. Diese Vorschriften sind in jeder allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung des DIBt enthalten und schließen die freie Kombinierbarkeit von Systembestandteilen aus unterschiedlichen Zulassungen grundsätzlich aus. Gebaut und kombiniert werden darf nur so, wie in der jeweiligen Zulassung beschrieben. Der Grund für diese Vorschrift ist einleuchtend: Nur die in der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung aufgeführten Varianten der jeweiligen Systemkonstruktion wurden im Zusammenspiel miteinander geprüft und für den Einsatz als Brandschutzsystem für geeignet beurteilt. Und auch nur diese Kombinationen von Glas, Rahmen, Dichtungen, Beschlägen und Befestigungsmitteln ermöglichen im Brandfall eine einwandfreie Funktion des Bauteils.
Brandschutz-Eigenbau ist lebensgefährlich
Selbst bei Einbauten, die über eine Zustimmung im Einzelfall genehmigt wurden, handelt es sich in der Regel um Konstruktionen, die auf Grundlage zugelassener Systeme erstellt und nur in einzelnen Details auf Basis gesicherter Erkenntnisse modifiziert worden sind. Brandschutz-Eigenbau ist folglich unzulässig und stellt eine Bedrohung der öffentlichen Sicherheit dar!
Obligatorische Kennzeichnungspflicht
In den allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen ist die Kennzeichnungspflicht in permanente und temporäre Kennzeichnungen aufgeteilt. So muss jede Verbundglasscheibe für den Brandschutz dauerhaft mit einem Ätzstempel versehen sein, aus dem der Hersteller des Glases sowie der Produktname bzw. die exakte Typenbezeichnung hervorgehen. Der Ätzstempel befindet sich in einer unteren Ecke des Glases und ist im eingebauten Zustand sichtbar. Ebenso obligatorisch ist die Systemkennzeichnung mit einem Stahlblechschild, das auf der Rahmenkonstruktion der Brandschutzverglasung dauerhaft zu befestigen ist. Das Stahlblechschild enthält die Angabe des Herstellers, die Bezeichnung der Verglasung und deren Feuerwiderstandsklasse sowie die zugehörige vollständige Zulassungsnummer. Eine dritte und temporäre Kennzeichnung durch einen Aufkleber auf jeder Scheibe und jeder dazugehörigen Verpackung enthält nochmals Herstellername, Typenangabe, Scheibengröße, Herstellungsjahr und das einheitliche Überwachungszeichen mit den dazugehörigen Angaben.
BM-Gewinnspiel
BM-Titelstars
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Im Fokus: Vakuumtechnik
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de