Die im MDAX notierte Pfleiderer AG, Neumarkt, übernimmt die Holzwerkstoff-Aktivitäten der Kunz Gruppe, Unterensingen. Einen entsprechenden Vertrag haben beide Seiten am 15.07.05 unterzeichnet. Der Vollzug steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Pfleiderer erwirbt die Holzwerkstoff-Aktivitäten der Kunz Gruppe in Deutschland, Kanada und den USA, die im Geschäftsjahr 2004 bei einem weltweiten Umsatz von rund 556 Mio. Euro ein EBITDA von knapp 85 Mio. Euro erzielt haben und 1800 Mitarbeiter beschäftigen. Nicht Bestandteil der Transaktion sind die Folien- und Dekoraktivitäten der Kunz Gruppe in Deutschland und Kanada. Der Kaufpreis beträgt rund 212 Mio. Euro. Zudem übernimmt man Verbindlichkeiten in Höhe von netto rund 267 Mio. Euro.
Die Kunz Gruppe produziert derzeit in Deutschland an den Standorten Ebersdorf und Gschwend rund 750 000 m³ Rohspan sowie im brandenburgischen Baruth rund 450 000 m3 MDF/HDF. In Nordamerika erzielt sie etwa zwei Drittel des Gesamtumsatzes. Als einer der wenigen integrierten Hersteller von Laminatfußboden ist man dort Marktführer in diesem wachstumsstarken Segment.
Die Pfleiderer Holzwerkstoffe erzielten im Geschäftsjahr 2004 mit fünf Standorten in Deutschland und zwei Werken in Polen ein Umsatzvolumen von knapp 760 Mio. Euro. Nach der Zusammenführung der Holzwerkstoff-Aktivitäten beider Unternehmen strebt der Pfleiderer-Vorstand für 2006 in diesem Geschäftsbereich ein Umsatzvolumen von rund 1,4 Mrd. Euro und ein EBITDA von über 200 Mio. Euro an.
Hans H. Overdiek, Sprecher des Vorstandes der Pfleiderer AG: „Nach der gelungenen Übernahme der Kunz Gruppe und dem erfolgreichen Start unseres neuen Werkes in Russland wollen wir schon bald knapp 30 Prozent unseres Umsatzes in Nordamerika, und einen nahezu ebenso hohen Anteil in Osteuropa erzielen. In diesen Märkten erwarten wir nicht nur eine dynamischere Marktentwicklung, sondern auch deutlich höhere Margen als in Deutschland. Aber auch hier im Inland erkennen wir eine klare Stärkung unserer Marktposition sowie spürbare Synergieeffekte für eine höhere Produktivität und verbesserte Kostenstrukturen.“
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