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Ausbildung: ja – aber wie?

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Ausbildung: ja – aber wie?

Eine kritische Betrachtung zur neuen Ausbildungsordnung, die seit dem 1. August 1997 für die Ausbildung im Tischler- und Schreinerhandwerk verbindlich ist, nahm Christian Zander, Ausbildungsmeister an der Gewerbe Akademie Freiburg, in einem Beitrag vor, den wir unter dem Titel: „Weniger ist mehr“ im BM 11/98 auf den Seiten 121 und 122 veröffentlichten. Dabei stellte er zwei provozierende Thesen in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen: 1. Der Ausbildungsplan hat für die betriebliche Praxis eines Lehrlings keine Bedeutung und 2. Die Berufsschule erzieht zu mehr Wissen und nicht zu mehr Können. Die Reaktion aus unserem Leserkreis erfolgte prompt.

Aus der Antwort der Herren Meyer, Dr. Luers und Heer muß ich schließen, daß nicht jeder das Privileg hat Tischler zu werden. Zitat: „Um….wirklich gut zu sein, bedarf es Voraussetzungen, die lange vor der Ausbildung in der Schule und im Elternhaus gelegt werden.“ Dies deckt sich mit meinen Erfahrungen, wobei die Gegebenheiten innerhalb meiner ehemaligen Firma eine Distanz und Entfremdung von Teilen der Gesellschaft beinhalteten. Ich empfand meine Arbeit in dieser Atmosphäre immer als ungewollten Schutz und als Alibi. Es ging immer um längerfristige Vorstellungen und den Erhalt von Macht und Kompetenz. Die Frage ist nur, muß das sein und können wir uns das leisten? Besteht eine politische und soziale Notwendigkeit dieses Zustandes? Wovor muß sich das Handwerk schützen? Ich denke nur an die Schwierigkeiten die ich hatte, moderne CNC-Technik einzuführen. Es bestand 1988 eine allgemeine Ablehnung.

Was sind die Gründe? Können wir es uns leisten die immer kleineren Losgrößen der Industrie zu überlassen? Ich denke an qualitativ gute Küchen. Was wird fürs Handwerk bleiben?
Es geht nicht darum etwas zu Verwalten, sondern darum, dem Handwerk eine Zukunft zu geben im kommenden europäischen und globalen Verbund. Ich denke, da das Handwerk auch eine soziale Aufgabe hat, sollte es Vorbild sein für die Kommunikation zwischen den Generationen und Geschlechtern. Also – „selbst ein Meister lernt nie aus“ und „Frauen ins Handwerk“! Schaffen Sie die Voraussetzungen.
Jeder weiß wie schwer es ist kompetente Führungskräfte fürs Handwerk zu finden. Dies liegt auch daran, daß sich nur wenige zu einer Fortbildung bequemen. Geben sie auch den Gesellen eine „qualifizierte Perspektive“, wie es Herr Zander zu Ende seines Briefes anführt. Überlassen wir die Ausbildung und das Wissen nicht den Maschinenherstellern, die für ihre Lehrgänge meist richtig Geld verlangen. Die moderne Technik ist eine Chance fürs Handwerk, aber sie muß bezahlbar bleiben.
Halten wir uns nicht an einer Ausbildungsordnung fest. Es geht um die Attraktivität einer Tischlerausbildung in der heutigen Zeit. Auch ein Lehrling ist ein mündiger Bürger. Nicht alles ist vermittelbar, und schon gar nicht für jeden Betrieb. Zeigen wir deshalb reizvolle Alternativen auf. Ich denke z. B. an die „Hand-in Handwerker’’ Gemeinschaft.
Gesellenaustausch zwischen Firmen. Foren jeglicher Art und den Tag des Tischlerhandwerks zu einem Bestandteil der allgemeinbildenden Schulen zu machen. Geben sie den Schülern die Möglichkeit, in Schulkursen die moderne Technik einer Tischlerei anhand von Software kennenzulernen und selbst vor Ort auszuprobieren. Wenn es die Berufsschulen nicht dürfen oder können, müssen es die allgemeinbildenden Schulen tun. Am besten kann dies ohne materielle Interessen eine Innung oder ein Verband anstelle von Händlern. Das würde auch die Daseinsberechtigung einer Innung und einer Berufsvertretung untermauern.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Axel Knop Tischlergeselle 31515 Wunstorf
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